Umweltmedizin
Was ist Umweltmedizin?
Umweltmedizin umfasst die Behandlung von Patienten, die durch Umweltfaktoren (z. B. Schadstoffe in Lebensmitteln oder Trinkwasser, Lärmbelastung, UV-Strahlung) bedingte Gesundheitsstörungen aufweisen.
Ziele der Umweltmedizin
Die Umweltmedizin zielt insbesondere auf folgende Punkte ab:
- Vorhersage und Bewertung der möglichen negativen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt in direktem Zusammenhang mit der Gesundheit der Bevölkerung;
- Untersuchung des Zusammenhangs zwischen der Inzidenz (Anzahl an Neuerkrankungen) einer bestimmten Krankheit innerhalb der Bevölkerung und den vom Menschen verursachten Auswirkungen auf die Umwelt;
- Erhaltung der menschlichen Umwelt;
- Bildung einer ökologischen Weltanschauung.
Welche Erkrankungen untersucht die Umweltmedizin?
Die Umweltmedizin beschäftigt sich mit onkologischen Erkrankungen (Krebs), Erkrankungen des Bindegewebes, des Immunsystems, neurodegenerative Erkrankungen (hervorgerufen durch das Absterben von Nervenzellen), Autoimmunerkrankungen, die Auswirkung chronischer Müdigkeit usw.
Es gibt mehrere Gründe für die Entstehung dieser Erkrankungen:
- Die Anreicherung chemischer, fremder Verbindungen in der Umwelt: Es gibt im Körper eines Individuums ungefähr 1000 verschiedene toxische Bestandteile, die nicht gleichgültig bleiben, aber die eine oder andere Wirkung auf eine Person ausüben können.
- Die Erschöpfung von Organen und Organsystemen, die für die Entsorgung toxischer Verbindungen verantwortlich sind. Der menschliche Körper entwickelte im Verlauf der Evolution spezielle Mechanismen, die für die Neutralisierung (Entgiftung) schädlicher Faktoren der äußeren und inneren Umwelt erforderlich sind.
Die Zunahme der Anzahl chronischer Krankheiten wird weitgehend durch Umweltfaktoren bestimmt.
Wie läuft die Behandlung ab?
Die Umweltmedizin soll chronische Erkrankungen identifizieren und die Ursachen, die sie auslösen könnten, berücksichtigen und beseitigen. Der Arzt geht dabei beispielsweise so vor:
- Sammlung der Krankheitsgeschichte (chronologisch ab dem Zeitpunkt der Geburt);
- die wichtigsten mit der Entwicklung der Krankheit verbundenen Faktoren (z. B. genetisch bedingte Faktoren, Stress, Nachtarbeiter) werden identifiziert;
- Klärung der Bedeutung von Aktivatoren, d. h. von Prozessauslösern, wie Xenobiotika (für den menschlichen Stoffwechsel fremde Stoffe), Viren, Bakterien, Pilzen, physikalischen Faktoren, Allergenen, sozialen Faktoren, körperlicher Aktivität usw.;
- die mögliche Rolle von Mediatoren pathologischer Prozesse (z. B. freie Radikale) wird untersucht;
- es wird eine umfassende funktionale Laboruntersuchung angestoßen;
- die Wirkung von Toxinen wird beseitigt, Funktionsstörungen von Organen und Systemen (z. B. Magen-Darm-Trakt usw.) behoben;
- Empfehlungen für einen umweltverträglichen Lebensstil werden gegeben.
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