Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR, auf Deutsch etwa: Desensibilisierung und Aufarbeitung durch Augenbewegungen) ist eine in den USA entwickelte psychotherapeutische Behandlungsmethode. Sie wird bei der Behandlung von emotionalen Traumata eingesetzt. Dabei steuern die Therapeuten die Augenbewegungen der Patienten, wodurch das Gehirn angeregt wird, ein belastendes Ereignis zu verarbeiten.
EMDR wird insbesondere zur Behandlung einer posttraumatischen Belastungsstörung eingesetzt, z. B. nach:
Daneben kann diese Therapie auch bei Drogenabhängigkeit, Magersucht oder Depressionen helfen. EMDR soll Patienten dabei unterstützen, schwere traumatische Erfahrungen zu verarbeiten. Dadurch sollen Gefühle, die mit der schmerzhaften Erfahrung verbunden werden, identifiziert und die belastende Wahrnehmung dieses Ereignisses geändert werden.
Zunächst spricht der Therapeut mit dem Patienten über seine Ängste. Dabei spielen nicht nur Erinnerungen, sondern auch damit verbundene Körperempfindungen eine Rolle. Daraufhin bittet der Therapeut den Patienten, sich an etwas Gutes zu erinnern. Dies kann genutzt werden, wenn die Erinnerung an das traumatisierende Ereignis zu belastend wird.
Als nächstes wird ein Ziel festgelegt: ein Ereignis aus der Vergangenheit, das keinen Frieden bringt, oder die aktuelle Situation, die Anlass zur Sorge gibt (Phobien oder Angstattacken).
Schließlich beginnt der Psychotherapeut, Handbewegungen vor dem Patienten auszuführen. Dabei streckt er zwei Finger aus. Der Abstand zum Patienten beträgt ungefähr 30 cm. Der Patient soll nun den Handbewegungen des Therapeuten nur mit den Augen folgen. Dieser bewegt die Hand zuerst horizontal, dann diagonal, vertikal, kreisförmig usw. Die Bewegungen sind raumgreifend (die Spannweite beträgt etwa 1 m) und präzise. Dabei achtet er auf das Wohlbefinden des Patienten. Der Patient konzentriert sich in Gedanken auf die schmerzhafte Situation. Gleichzeitig folgt sein Blick der Hand des Therapeuten.
In den Pausen zwischen den Übungen spricht der Therapeut mit dem Patienten über das belastende Ereignis. Sie bewerten dabei die Intensität der von ihm erlebten Gefühle. Die Behandlung wird fortgesetzt bis der Patient eine Entlastung feststellt. Während der Behandlung hilft der Therapeut auch dabei, neue, positive Gedanken und Empfindungen zu entwickeln. Diese sollen anstelle der negativen, mit dem Trauma in Verbindung gebrachten, treten.
Durch die Behandlung verschwindet die Erinnerung an das Trauma nicht, sie hilft aber dem Patienten dabei, sie besser verarbeiten zu können.
Finden Sie den passenden Arzt für Ihre Fragen rund um
Angsterkrankungen
Angstpatienten
Psychotherapie für Angehörige von Suchtkranken
Psychotherapie: Analytische Psychotherapie
Psychotherapie: Einzeltherapie
Psychotherapie: Hypnotherapie
Psychotherapie: Krisenintervention
Psychotherapie: Lebenskrisen
Psychotherapie: Traumatherapie
Wenn Sie weitere Ansprechpartner in Ihrer Nähe suchen, geben Sie bitte die gewünschten Suchkriterien in das Formular oben ein.