Vaginismus (oder Scheidenkrampf) ist ein meist schmerzhafter Krampf der Vaginalmuskulatur und eine Kontraktion des Beckenbodens. Es ist eine sexuelle Dysfunktion, die den Geschlechtsverkehr verhindert. Dabei leidet die Frau unter einer sehr schmerzhaften, unwillkürlichen vaginalen Muskelkontraktion, die die Scheidenöffnung schließt. Vaginismus kann Frauen jeden Alters betreffen, jedoch sind sehr junge Patienten häufig damit konfrontiert.
Nähert sich das männliche Glied (oder ein Tampons oder anderer Fremdkörper, der eingeführt werden sollen), verschließt sich die Scheidenöffnung durch eine starke Kontraktion der Muskeln. Das Verschließen der Scheidenöffnung kann jedoch auch bereits bei der reinen Vorstellung des Eindringens auftreten. Darüber hinaus kann sich bei einigen Frauen beim Versuch des sexuellen Kontakts oder beim Einführen eines Tampons in die Vagina auch die Oberschenkelmuskulatur zusammenziehen.
Vaginismus wird oft mit Dyspareunie verwechselt, d. h. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Der Hauptunterschied besteht darin, dass bei Dyspareunie Geschlechtsverkehr stattfindet und Schmerzen sowohl während als auch nachher auftreten können. Darüber hinaus sind Frauen in den Wechseljahren und ältere Menschen häufiger von Dyspareunie betroffen, was auf eine Abnahme des Sexualhormonspiegels zurückzuführen ist.
Neben der gynäkologischen Untersuchung sollten auch mikrobiologische Tests sowie Blut-, Urin- und Hormontests durchgeführt werden.
Eine Frau, die unter Vaginismus leidet, sollte zuerst zum Frauenarzt gehen. Das Problem ist, dass sie möglicherweise auch Angst vor einer gynäkologischen Untersuchung hat. In diesem Fall werden vor dem Arztbesuch Aufklärung und Sexualtherapie empfohlen.
Darüber hinaus können Entkrampfungsmittel oder Analgetika notwendig sein. Einige Spezialisten glauben, dass die beste Methode zur Behandlung des Scheidenkrampfes das schrittweise Einführen immer größerer Gegenstände in die Vagina ist (z. B. Finger). Auch Beckenbodentraining hat sich als hilfreich erwiesen.
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