Gynäkomastie (engl. gynecomastia) ist eine Pathologie der männlichen Brustdrüsen. Sie ist gekennzeichnet durch eine einseitige oder beidseitige Vergrößerung der Brust durch übermäßige Entwicklung von Drüsen- und Fettgewebe. Normalerweise befinden sich die Brustdrüsen bei Männern in einem unterentwickelten Zustand und sind ein Organ, das aus einer kleinen Menge Drüsen- und Fettgewebe, kurzen Gängen und Brustwarzen besteht.
Im Körper von Männern sind Östrogene (weibliche Hormone) im Verhältnis zu Androgenen (männliche Hormone) in sehr geringen Dosen vorhanden. Zudem werden sie in der Leber schnell zerstört. Das Verhältnis männlicher und weiblicher Hormone kann sich in Richtung weiblicher Hormone verschieben und manchmal verlieren die Gewebe ihre Empfindlichkeit gegenüber den Wirkungen von Testosteron. Unter dem Einfluss von Östrogen kommt es bei Männern dann zu einer Zunahme der Brustdrüsen mit einer intensiven Entwicklung des Drüsengewebes.
Eine echte pathologische Gynäkomastie bei Männern kann durch folgende Faktoren hervorgerufen werden:
In der Regel sind vergrößerte Brustdrüsen schmerzfrei. Betroffene können ein Druckgefühl, eine erhöhte Empfindlichkeit der Brustwarze und Unbehagen beim Tragen von Kleidung spüren. In seltenen Fällen tritt ein milchiger Ausfluss aus der Brustwarze aus.
Die einseitige Form der Erkrankung ist durch eine hohe Neigung zur Tumorentstehung gekennzeichnet. Hormonell aktive Tumore, die Östrogen und Choriongonadotropin produzieren, verursachen ein rasches Wachstum der Brustdrüsen, welches mit Schmerzen und einem Gefühl der Dehnung einhergeht. Gynäkomastie durch Hyperprolaktinämie wird begleitet von verminderter Spermienzahl, Impotenz und Zeichen einer Schädigung des Zentralnervensystems.
Zur Diagnosestellung wird der Patient zunächst visuell untersucht, es werden Brustdrüsen abgetastet, der Schweregrad der sekundären Geschlechtsmerkmale, die Familienzugehörigkeit, die Vorgeschichte und die bestehenden Erbkrankheiten sowie das Vorhandensein von Alkohol und Drogenabhängigkeit analysiert.
Treten Symptome der Krankheit auf, findet eine differenzierte Blutuntersuchung statt. Außerdem kann dem Patienten eine Röntgenaufnahme der Lunge, ein CT der Nebennieren, des Gehirns und anderer Organe verordnet werden. Bei Verdacht auf einen Hodentumor wird eine Ultraschalluntersuchung der Hodensackorgane und der Brustdrüsen durchgeführt.
Manchmal können hormonelle Medikamente zur Unterdrückung hoher Östrogenkonzentrationen eingesetzt werden. Wenn eine medikamentöse Behandlung die Größe der Brustdrüsen nicht verringert, kann eine plastische Operation, die auf der Entfernung von Brustgewebe und Fettabsaugung beruht, durchgeführt werden.
Finden Sie den passenden Arzt für Ihre Fragen rund um
Plastische Chirurgie
Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie
Kosmetisch-plastische Operationen