Innere Medizin und Endokrinologie und Diabetologie, Endokrinologe, Diabetologe
Die Endokrinologie ist eine Zusatz-Weiterbildung. Sie befasst sich mit der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen im Zusammenhang mit Störungen des endokrinen Systems, d.h. mit Störungen in der Hormonproduktion oder Hormonwirkung sowie mit Erkrankungen hormonproduzierender Organe (z. B. der Schilddrüse). Hormone sind sehr wichtig für Wachstum, Gewicht und Pubertät sowie für die Entwicklung der geistigen Fähigkeiten eines Kindes.
Zusammenarbeit mit vielen Fachrichtungen gefordert
Da die Endokrinologie fast alle Bereiche der Medizin in unterschiedlichem Maße betrifft, arbeiten Endokrinologen eng mit Kardiologen, Onkologen, Gynäkologen, Augenärzten, Gastroenterologen, Neurologen und anderen medizinischen Berufen zusammen.
Was behandelt ein Endokrinologe?
Der Endokrinologe beschäftigt sich mit der Diagnose, Behandlung und Prävention von Krankheiten des endokrinen Systems. Seine Arbeit steht in direktem Zusammenhang mit der hormonellen Regulation des Körpers und allen Störungen dieser Funktion. Das bedeutet, der Endokrinologe behandelt nicht nur Krankheiten, sondern auch deren Folgen: Er korrigiert den Hormonhaushalt, stellt den normalen Stoffwechsel wieder her, beseitigt Geschlechterdysfunktionen, etc.
Unterteilungen der Endokrinologie
- Die Kinderendokrinologie ist ein Bereich der Endokrinologie, der sich mit Problemen des Wachstums und der sexuellen Entwicklung sowie damit zusammenhängenden Pathologien (krankhafte Veränderungen) des endokrinen Systems von Kindern und Jugendlichen befasst.
- Die Diabetologie ist ein Teil der Endokrinologie, der sich mit der Diagnose, Behandlung und Prävention von Diabetes mellitus und seinen Komplikationen beschäftigt. Unter- und Übergewicht ist ein häufiges Problem in Kindheit und Jugend. Heranwachsende mit Übergewicht neigen dazu, Diabetes sowie Herz- und Kreislauferkrankungen (Bluthochdruck, Herzmuskelerkrankungen) zu entwickeln. Die Zuckerkrankheit ist eine komplexe chronische Erkrankung, die für ihre Behandlung einen eigenen medizinischen Bereich erfordert.
Welche Organe werden von einem Endokrinologen behandelt?
Das sind beispielsweise:
- Schilddrüse (Glandula thyreoidea)
- Hypothalamus (Teil des Gehirns)
- Zirbeldrüse (endokrine Drüse im Gehirn)
- Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
- Hypophyse (Hirnanhangsdrüse)
- Nebennieren (Nebennierenmark)
Welche Krankheiten werden von einem Endokrinologen behandelt?
Hierzu zählen unter anderem:
- Diabetes mellitus: Mangel des Hormons Insulin, in deren Folge Zucker aus dem Blut nicht in die Zellen eingeschleust werden kann
- Kalziumstoffwechselstörungen: erhöhter oder verminderter Kalziumgehalt im Blut
- endemischer Kropf – Schilddrüsenvergrößerung aufgrund von Jodmangel
- Autoimmun-Thyreoiditis: Schilddrüsenentzündung der autoimmunen Natur
- Diabetes insipidus (kein Insulinmangel, daher auch kein „zuckerkranker Diabetes“): Funktionsstörung des Hypothalamus (Teil des Gehirns) oder der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse), in deren Folge ein stark erhöhtes Durstgefühl auftritt
- Akromegalie: übermäßige Produktion von Wachstumshormonen
- Itsenko-Cushing-Krankheit: neuroendokrine Erkrankung, die zu einer Beeinträchtigung der Funktionen der Nebennierenrinde führt
- Störungen, die durch endokrine Systempathologien verursacht werden, z. B.: Osteoporose, Fettleibigkeit (Adipositas), Störungen der Sexualfunktion, Muskelschwäche, neuropsychiatrische Anomalien.