Die Epidemiologie ist eines der am schnellsten wachsenden Gebiete der Medizin. Die gesammelten Daten helfen bei der Entwicklung wirksamer Methoden zur Kontrolle und Prävention von Infektionskrankheiten. Gleichzeitig erweitert die moderne epidemiologische Wissenschaft ihren Anwendungsbereich und bietet umfassende Ergebnisse zu verschiedenen Fragen der öffentlichen Gesundheit.
Der Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie befasst sich mit Infektionskrankheiten, also Krankheiten, die durch Erreger ausgelöst werden. Dies können Mikroorganismen wie Viren (Virologie), Bakterien (Bakteriologie) oder Pilze (Mykologie) sein. Der Mikrobiologe und Infektionsepidemiologe ist vor allem im Labor tätig. Dort erforscht er die Struktur der Krankheitserreger, ihre Wirkungsweise im menschlichen Körper sowie Übertragung und Ausbreitung der von ihnen verursachten Krankheiten. Er entwickelt Methoden der Diagnose von Infektionserkrankungen – also des Nachweises der Erreger im menschlichen Körper – ihrer Therapie sowie ihrer Prävention.
Ausbildung: Medizinstudium + fünfjährige Weiterbildung
Die Bedeutung von Infektionskrankheiten in der menschlichen Pathologie wird nicht nur durch eine vorübergehende Einschränkung bestimmt. Während der Krankheitsperiode erweisen sie sich oft als eine Art „Auslöser“ für die Entstehung einer Reihe von langfristigen somatischen und neurologischen Erkrankungen. Ihre Rolle wird daher unvergleichlich größer, da sie ein Faktor sind, der die Gesundheit der Bevölkerung beeinträchtigt und den sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt behindern kann.
Infektiöse Erkrankungen sind durch präventive und antiepidemische Maßnahmen der kardiovaskulären Pathologie (Herz-Kreislauf-Erkrankungen) und bösartigen Neoplasien (bösartige Tumore) gewichen. Doch trotz der Tatsache, dass die Epidemien in die Vergangenheit verschwunden sind, nehmen Infektionskrankheiten immer noch einen der führenden Plätze ein.
Die Inzidenz – also die Zahl an Neuerkrankungen – verschiedener Infektionskrankheiten hat sich im Laufe der Jahre verändert. So hat die Bedeutung von viraler Hepatitis, Herpes-Infektionen und von durch Lebensmittel übertragene Krankheitserreger zugenommen.
Das Ziel der modernen Epidemiologie von Infektionskrankheiten ist die Erforschung des Mechanismus zur Entstehung und Entwicklung des Epidemieprozesses – also der Prozess des Auftretens und der Verbreitung von Infektionskrankheiten in der Bevölkerung – sowie der Entwicklung und Anwendung von Methoden zur Prävention und Kontrolle dieser Krankheiten.
Die Fähigkeit, bei der Erkennung von Infektionskrankheiten antiepidemische Maßnahmen zu organisieren und realisieren sowie präventive Maßnahmen im medizinischen Bereich oder im nicht infektiösen Krankenhaus durchzuführen, ist integraler Bestandteil der Tätigkeit von Virologen und Mikrobiologen.
Berufsverband der Ärzte für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie e.V. (BÄMI)
Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie e.V. (DGHM)
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