Lat. nucleus = „Kern“
Der Facharzt für Nuklearmedizin befasst sich mit der Diagnostik und Behandlung von Krankheiten anhand von radioaktiven Stoffen und kernphysikalischen Verfahren. Eine häufige Methode der Diagnose ist die Szintigrafie. Hierbei werden kurzlebige radioaktive Substanzen (Radiopharmaka) verabreicht, deren im Körper abgegebene radioaktive Strahlung (Gammastrahlung) mit speziellen Geräten (Gammakameras) sichtbar gemacht wird. Dies dient zum Beispiel der Überprüfung der Funktion innerer Organe wie der Schilddrüse. Auch können Krebszellen lokalisiert, Veränderungen an Knochen erkannt oder Demenzen, wie Morbus Alzheimer, frühzeitig diagnostiziert werden. Nuklearmediziner behandeln ebenso Krankheiten durch Radiopharmaka, die krankhafte Zellen (z. B. Tumore) gezielt durch radioaktive Strahlen zerstören (Strahlentherapie). Zu ihren Aufgaben gehört auch der Strahlenschutz.
Ausbildung: Medizinstudium + fünfjährige Weiterbildung
In der Nuklearmedizin können Radionuklide (radioaktive Atome) zur Behandlung und Diagnose von Krankheiten eingesetzt werden. Das Radionuklid wird dem Patienten meist als Injektion verabreicht. Zu derartigen Untersuchungsmethoden zählen:
Darüber hinaus gibt es tomographische Verfahren, die keine Radionuklide verwenden. Das sind z. B.:
Im Allgemeinen ist die Tomographie eine Methode zur zerstörungsfreien volumetrischen Untersuchung der inneren Struktur eines Objekts. Die EEC verwendet Radionuklide, um ein Bild zu erzeugen. In der überwiegenden Mehrheit der Fälle werden Radiopharmaka zur Diagnose intravenös injiziert, danach wird je nach Stoffwechsel des Untersuchungsgebietes sofort oder nach einer bestimmten Zeit die EEC-Untersuchung durchgeführt.
Die Positronen-Emissions-Tomographie ist ein Verfahren der Radioisotopen-Diagnostik, das es ermöglicht, Informationen über die Funktion des ausgewählten Organs oder des ganzen Körpers durch Untersuchung seiner Stoffwechselprozesse zu erhalten.
Die PET wird in der klinischen Onkologie aktiv zur Visualisierung von Tumoren und Metastasen und zur klinischen Diagnose bestimmter Hirnerkrankungen eingesetzt. Sie ist auch ein wichtiges Forschungsinstrument für die Bildgebung des menschlichen Herzens.
CT verwendet Röntgenstrahlen, um ein Bild zu erzeugen. Die Computertomographie wurde früher Röntgen-Computertomographie oder RCT genannt, aber der erste Buchstabe in der Abkürzung hat sich nicht durchgesetzt und heute wird diese Art der Tomographie einfach CT genannt.
Mit der Computertomographie werden fast alle Bereiche des menschlichen Körpers untersucht. Darüber hinaus liefert es Informationen über die Blutgefäße (CT-Angiographie) und die „Echtzeit“-Herzmuskelfunktion (CT-Herzangiographie). Die Computertomographie ermöglicht es im Allgemeinen, die Lokalisation und Prävalenz des pathologischen Prozesses genau zu bestimmen, Behandlungsergebnisse auszuwerten sowie die Ergebnisse für die Strahlentherapieplanung zu nutzen.
Im Gegensatz zur CT zeigt die MRT das Weichgewebe gut, während die CT die Knochenstrukturen besser visualisiert. Darüber hinaus ist die Kernspintomographie für die Untersuchung von Gehirn und Rückenmark unerlässlich. Moderne MRT-Techniken ermöglichen es, die Funktion von Organen ohne chirurgischen Eingriff zu untersuchen, wie z. B. die Aktivierung der Hirnrinde, um zu erkennen, welche Funktion von Organen für diesen Abschnitt der Hirnrinde verantwortlich ist.
Die Strahlentherapie ist eine der führenden Therapien für Patienten mit bösartigen Neoplasien (unkontrolliertes Zellwachstum), einigen systemischen und nicht-krebsartigen Erkrankungen. Als eigenständige Methode oder in Kombination mit chirurgischer oder chemotherapeutischer Behandlung ist die Strahlentherapie bei mehr als 80 % der Patienten mit bösartigen Neoplasien indiziert.
Das breite Indikationsspektrum der Strahlentherapie erklärt sich durch die Möglichkeit ihrer Anwendung sowohl bei operablen als auch bei inoperablen Tumorformen sowie durch die stetig steigende Wirksamkeit verschiedener Strahlentherapieverfahren. Der Erfolg der Strahlentherapie ist verbunden mit der Entwicklung von diagnostischen und therapeutischen Techniken, mit dem Aufkommen neuer Gerätekonstruktionen, mit der Entwicklung der klinischen Dosimetrie (Verfahren zur Messung der Dosis), mit zahlreichen radiobiologischen Studien, die den Mechanismus der langsamen Rückgangs des Tumors unter dem Einfluss der Bestrahlung aufdecken.
Die Strahlentherapie unterscheidet sich durch die Art der Strahlung:
Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner e.V. (BDN)
Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V. (DGN)
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