Transfusionsmedizin
Was macht ein Transfusionsmediziner?
Der Facharzt für Transfusionsmedizin beschäftigt sich mit Blutübertragungen, also der Verabreichung von Spenderblut oder gegebenenfalls Eigenblutspenden. Aufgabe von Transfusionsmedizinern ist neben dem Durchführen der eigentlichen Transfusion auch die Entnahme des Spenderblutes (z. B. Blutspendeaktionen), die Untersuchung des Blutes auf Blutgruppenzugehörigkeit und eventuelle Krankheitserreger sowie die Aufbereitung und Lagerung der Blutkonserven.
Ausbildung: Medizinstudium + fünfjährige Weiterbildung
Transfusionsmedizin in der Forschung
Die Transfusionsmedizin ist ein Zweig der klinischen Medizin, der sich mit Fragen der Transfusion von Blut sowie mit Blut ersetzenden und Plasma ersetzenden Flüssigkeiten für medizinische Zwecke befasst. Gegenstand der transfusiologischen Forschung sind verschiedene Transfusionsmedien (Methoden zu ihrer Herstellung, Lagerung und Verwendung) und der Mechanismus ihrer Wirkung auf den menschlichen Körper.
Da in der heutigen Medizin häufig minimal-invasive Operationsmethoden eingesetzt werden, ist die Verwendung der Transfusionsmedizin bei Operationen nicht mehr von so großer Bedeutung. Jedoch ist sie bei anderen schwereren Fällen absolut notwendig.
Welche Bereiche der Transfusionsmedizin gibt es?
- Allgemeine Transfusionsmedizin beinhaltet den Betrieb der Blutversorgung, staatliche Qualitätskontrollen, Transfusionen, das Training von Mitarbeitern von Blutspendediensten.
- Industrielle Transfusionsmedizin befasst sich mit der Frage von der Spende, der Organisation von Blutkomponenten, Lagerung, Transport und Recycling. Die industrielle Transfusionsmedizin ist ein Zweig der Medizin, der die Herstellung von Arzneimitteln und Reagenzien aus industriell gespendetem Blut untersucht und umsetzt.
- Klinische Transfusionsmedizin beinhaltet Sicherheitsfragen und klinische Aspekte: die Verwendung der Transfusiontherapie, Blutbestandteile, Blutersatzstoffe sowie Hämodialyse (eine extrarenale Blutreinigungsmethode), extrakorporale Durchblutung, klinische Transplantation hämatopoetischer Gewebezellen/Stammzellen. Die Grundlage der klinischen Transfusionsmedizin ist die Trennung des Patientenbluts in das Blut selbst und in das Plasma, das gelöste Partikel aus Salz, Proteinen, Lipiden und schädlichen toxischen Substanzen enthält. Nach der Durchführung der Plasmapherese wird das gereinigte Blut an den Spender zurückgegeben und das kontaminierte Plasma in Behältern gesammelt und entsorgt.
In welchen Fällen braucht man eine Bluttransfusion?
Indikationen für eine Bluttransfusion können in absolute und relative unterteilt werden. Absolute Indikationen umfassen alle Fälle, in denen sich der Zustand des Patienten bei Verzicht auf dieses Verfahren stark verschlechtern oder gar zu seinem Tod führen würde. Dazu gehören die folgenden:
- akuter Blutverlust (z. B. nach einem Verkehrsunfall);
- akuter traumatischer Schock;
- umfangreiche Operationen mit großem intraoperativen Blutverlust.
Alle anderen Indikationen werden als relativ angesehen:
- entzündliche Erkrankungen mit schwerer Vergiftung;
- anhaltende Blutung;
- Blutgerinnungsstörungen;
- verminderte Immunität des Körpers;
- verlängerte chronische entzündliche Prozesse mit einer Abnahme der Regeneration und Reaktivität;
- eine Vergiftung.
Weitere Informationen
Berufsverband der Deutschen Transfusionsmediziner e.V. (BDT) (www.bdtev.de)
Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin & Immunhämatologie e.V. (DGTI) (www.dgti.de)
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