Phoniatrie und Pädaudiologie
Womit beschäftigt sich die Phoniatrie und Pädaudiologie?
Die Phoniatrie ist ein Zweig der Medizin, der sich mit Stimmstörungen (Dysphonie) und Methoden zur Behandlung und Prävention dieser befasst sowie mit Möglichkeiten zur Stimmkorrektur in die gewünschte Richtung. Sprachstörungen können auch aufgrund bestimmter psychischer Störungen auftreten.
Die Pädaudiologie ist ein Zweig der Medizin, der sich mit den Hörstörungen im Kindesalter befasst. Die Pädaudiologie umfasst eine Reihe von Methoden für die Erziehung und Ausbildung von hörgeschädigten Kindern.
Griech. phone = „Stimme, Laut“
Griech. pais = „Kind“; lat. audire = „hören“
Was macht der Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie
Der Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie (auch „Facharzt für Sprach-, Stimm-, und kindliche Hörstörungen“) beschäftigt sich mit Erkrankungen und Störungen der Stimme, des Sprechens und der Sprache sowie mit Hörstörungen bei Kindern. Der Fachbereich des Phoniaters und Pädaudiologen grenzt eng an die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde sowie an die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und Kinderheilkunde.
Ausbildung: Medizinstudium + fünfjährige Weiterbildung
Aufgaben von Phoniatern und Pädaudiologen
Die Behandlung einiger Erkrankungen ist eng mit sprachtherapeutischen Problemen verbunden.
- Früherkennung der Krankheit
- Prävention von Krankheiten, die zu Stimm-/Hörverlust führen können (z. B. ausgelöst durch starke Lärmbelastung, Virusinfekt, Medikamente, Tumor, Trauma)
- Behandlung von Krankheiten, die zu Stimm-/Hörveränderungen führen können (z. b. infolge einer Überlastung der Stimme, Erkrankungen des Kehlkopfes, Dysbalance der an der Stimmbildung beteiligten Muskeln)
- Verbesserung der Lebensqualität bei Stimm-/Hörkrankheiten
- Durchführung von phonopädischen Kursen (Stimmtherapie)
Mit welchen Erkrankungen befasst sich ein Phoniater?
Bei folgenden Symptomen empfiehlt sich der Besuch eines Phoniaters:
- anhaltender Husten,
- Schwellung im Nacken,
- Stimmveränderungen: Die Stimme wird heiser, während eines Gesprächs sind große Anstrengungen erforderlich,
- periodischer oder dauerhafter Stimmverlust,
- verminderte Sprachqualität bei längerer Arbeitsbelastung,
- Heiserkeit am Morgen und am Abend, Atemnot,
- Stimmverlust in Stresssituationen,
- schmerzhaftes Gefühl beim Schlucken,
- Stimmveränderungen infolge einer Operation am Hals oder Gehirn oder Verletzungen,
- Spannungsgefühl oder Halsschmerzen beim Sprechen,
- Schwierigkeiten beim Schlucken.
Was sind Sprachstörungen?
Sprachstörungen sind Störungen der Sprachaktivität, die die vollständige Kommunikation und soziale Interaktion beeinträchtigen.
Alle Sprachstörungen werden in zwei Gruppen eingeteilt:
- Sprachstörungen: Dyslalie (falsche Aussprache der Laute), Rhinolalie (Verletzung der Aussprache von Nasengeräuschen), Dysarthrie (Sprachartikulationsstörung), Stottern, Alalie (Sprachbehinderung bei normalem Hörvermögen und Intelligenz), Aphasie (Verlust von Sprachfunktionen)
- Störungen der Schriftsprache: Dysgraphie (Ersetzen von Buchstaben in einem Wort beim Schreiben), Legasthenie (Schwierigkeiten, Lese- und Schreibfähigkeiten zu beherrschen).
Deutsche Berufsverband der Fachärzte für Phoniatrie und Pädaudiologie e.V. (DBVPP)
Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e.V. (DGPP)