Was ist die Hyperbare Sauerstoff-Therapie?
Die Hyperbare Sauerstoff-Therapie oder auch Hyperbare Oxygenation ist die wissenschaftliche Bezeichnung für die Sauerstoff-Überdruck-Therapie. Patienten atmen in einer Überdruckkammer reinen Sauerstoff ein. So wird mehr Sauerstoff über das Blut aufgenommen als unter Normaldruck. Die Therapie trägt somit zu einer vollständigeren Sättigung aller Organe und Gewebe mit Sauerstoff bei.
Anwendungsgebiete dieser Form der Sauerstoff-Therapie?
Die Hyperbare Sauerstoff-Therapie ist eine Methode für prophylaktische oder therapeutische Zwecke. Während der hyperbaren Sauerstoffversorgung ist das Blut viel stärker mit Sauerstoff gesättigt als beim normalen Atmen. Sauerstoff dringt zusammen mit der Blutbahn in verschiedene Körperteile ein, insbesondere in diejenigen, die es dringend benötigen. Mit diesem Verfahren startet der Körper Regenerationsprozesse in allen Geweben – in den Nerven, Muskeln, Knochen, Knorpeln usw.
Bei welchen Erkrankungen wird Hyperbare Sauerstoff-Therapie durchgeführt?
Zu den Indikationen für diese Sauerstoffbehandlung gehören:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Vaskulitis (Entzündung der Wände von Blutgefäßen), Angina pectoris (Anfälle von Brustschmerzen), Herzrhythmusstörungen, Herzversagen;
- Magen-Darm-Erkrankungen: Magengeschwür und Zwölffingerdarmgeschwür, Gastritis (Entzündung der Magenschleimhaut), entzündliche Dünn- und Dickdarmerkrankungen, Zirrhose, Leberversagen, Pankreatitis (Pankreasentzündung);
- Nervensystem: Schlaganfall, Auswirkungen von traumatischen Hirnverletzungen;
- endokrines System: Diabetes (Zuckerkrankheit) und seine Komplikationen, diffuser toxischen Kropf (Struma);
- Gynäkologie: akute und chronische entzündliche Erkrankungen der Beckenorgane, Unfruchtbarkeit;
- Orthopädie: langsam heilende Frakturen, Osteomyelitis (entzündlicher Knochenmarkschaden);
- Rheumatologie: systemische Erkrankungen, Osteoporose (Schädigung des Skelettknochens);
- Plastische Chirurgie: Heilung nach einem plastischen und ästhetischen Eingriff verbessern;
- Hautkrankheiten: Infektionen der Haut und des subkutanen Gewebes, Dermatitis, Schuppenflechte;
- Augenheilkunde: diabetische Retinopathie;
- Hals-Nasen-Ohren: Hörsturz, Hörverlust;
- Vergiftungserscheinungen: Kohlenmonoxid-Vergiftung, Botulismus (Lebensmittelvergiftung); Sepsis (Blutvergiftung)
- Chirurgie: präoperative Behandlung und Prävention von postoperativen Komplikationen.
Gibt es Kontraindikationen für eine hyperbare Sauerstoffversorgung?
- Vorliegen einer Vorgeschichte von Epilepsie oder anderen Krampfanfällen
- Klaustrophobie (Angst vor beengten Platzverhältnissen)
- Fieber über 38°C
- arterielle Hypertonie (Bluthochdruck)
- Hypotonie (Senkung des Blutdrucks);
- Lungenerkrankungen: Lungenentzündung, Pneumothorax (das Vorhandensein von Luft in der Pleurahöhle), akute Atemwegserkrankungen
- Sinusitis (Entzündung der Nasennebenhöhlen)
- Frühgeburt bei Neugeborenen
- Überempfindlichkeit gegenüber Sauerstoff
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