Elektrotherapie

Die Elektrotherapie (engl. electrotherapy) ist eine Form der Physiotherapie, bei der elektrischer Strom durch das Gewebe geleitet wird, um das Nervengewebe und die Muskeln zu stimulieren. Bei der Elektrotherapie wird über Elektroden elektrischer Strom auf die Haut des Patienten geleitet. Damit sollen Organfunktionen beeinflusst werden.

Welche Ziele hat die Elektrotherapie?

  • Schmerzlinderung bei verschiedenen entzündlichen Erkrankungen des peripheren Nervensystems, z. B. Neuralgie, radikuläres Syndrom, Radikulopathie, Ischias (Einklemmen des Ischiasnervs);
  • Stimulation des neuromuskulären Systems während Muskelatrophie, schlaffer Parese und Lähmung mit Schädigung peripherer Nerven, Arthrose der Gelenke;
  • Muskelentspannung bei Krämpfen und Entzündungen (spastische Parese, Lähmung) sowie bei Entzündungen in den Gelenken (rheumatoide Arthritis usw.).

Welche Arten der Elektrotherapie unterscheidet man?

  • Elektrostimulation: Verwendung von Strom, um jene Gewebe und Organe wiederherzustellen, die ihre normale Funktion verloren haben. Die Methode ist auch in der Herzchirurgie und Reanimation weit verbreitet.
  • Behandlung mit schwachem Gleichstrom mit niedriger Spannung (von 30 bis 80 W) und niedriger Leistung (bis zu 50 mA) auf Gewebe und Organe. Stromleitende Elektroden tragen zur Veränderung der Durchlässigkeit der Organ- und Gewebegefäße bei und beschleunigen den Abfluss von Lymphe und Blut. Die Anwendung der Methode ermöglicht es, den Reparaturprozess von beschädigten Nervenfasern und -geweben erheblich zu beschleunigen, Schwellungen und Schmerzsyndrome spürbar zu beseitigen und die Beweglichkeit der Gelenke zu verbessern.
  • Die Niedrigfrequenztherapie bezieht sich auf die physiotherapeutische Methode zur Behandlung des diadynamischen Impulsstroms von 50 bis 100 Hz. Diese Therapieform hat eine analgetische, gefäßerweiternde und trophostimulierende Wirkung.

Welche Indikationen zur Anwendung der Elektrotherapie gibt es?

Die Indikationen für die Elektrotherapie umfassen:

Welche Gegenanzeigen für die Elektrotherapie sind?

Allgemeine Gegenanzeigen für die Elektrotherapie umfassen:

  • Individuelle Widerstandsfähigkeit gegen elektrischen Strom;
  • Schwangerschaft;
  • Entzündung, Fieber und Krämpfe unklarer Genese;
  • Akuter Schlaganfall und Myokardinfarkt;
  • Leber- und Niereninsuffizienz;
  • Neigung zu Blutungen unterschiedlicher Art;
  • Unterschiedliche Hautveränderungen oder das Vorhandensein von Implantaten im vorgesehenen Expositionsbereich;
  • Knochenbrüche;
  • Nieren- oder Gallensteine.