Aus Ihrer Erfahrung als Arzt wissen Sie, dass Patienten unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was einen guten Arzt ausmacht. Für die einen zählen in erster Linie menschliche Aspekte: Viele Patienten wünschen sich einen Arzt, der ihnen zuhört, sie versteht und freundlich ist. Für andere Patienten spielen die ärztliche Kompetenz und der gute Ruf innerhalb der Ärzteschaft eine herausragende Rolle. Und wieder anderen sind schnelle Termine, kurze Wartezeiten und besondere Services wichtig, etwa Erinnerungen an Vorsorgeuntersuchungen.
Um der Frage nach dem „guten“ Arzt wissenschaftlich zu begegnen, hat die Stiftung Gesundheit bereits im Jahr 2001 in Zusammenarbeit mit der Universität Kiel und später auch der Universität Hamburg einen Index zur Messung der Patientenzufriedenheit, den Patienten-Zufriedenheits-Index, entwickelt. Hinzu kommen die Komponenten Patientenservice, Qualitätsmanagement und medizinische Reputation. Das alles ergibt das sogenannte Stärken-Profil, um Patienten mit den Ärzten zusammenzuführen, die ihren ganz persönlichen, individuellen Vorstellungen am besten entsprechen. Es zeigt Patienten die Stärken der jeweiligen Ärzte auf einen Blick – nicht als pauschale Gesamtnote, sondern differenziert in vier Bereiche.
Die Komponente „Patientenservice“ bildet praktische Aspekte Ihrer Praxis ab, die für Patienten Bedeutung haben: Dazu zählen beispielsweise Angaben zu besonderen Sprechzeiten, etwa in den Abendstunden oder am Wochenende, Erinnerung an Vorsorgeuntersuchungen oder die Parksituation der Praxis.
Diese Komponente zeigt an, wie zufrieden Patienten mit Ihnen sind. Suchen Patienten beispielsweise einen besonders freundlichen Arzt mit viel Einfühlungsvermögen, werden sie sich vermutlich für einen Mediziner in der Auswahlliste der Arzt-Auskunft entscheiden, der bei „Patientenzufriedenheit“ gut abschneidet.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat 2006 die Anforderungen an ein internes QM-System für Arztpraxen festgelegt. Seit Januar 2011 müssen alle Arztpraxen ein QM-System implementiert und einmal jährlich selbst bewertet haben. Im Stärken-Profil zeigt die Komponente an, ob Sie in Ihrer Praxis ein System zum Qualitätsmanagement (Praxisorganisation und -management) verwenden und dieses zertifiziert ist.
Wie gut Ärzte fachlich sind, können andere Mediziner derselben Fachrichtung am besten bewerten. Dies zeigte bereits die Studie "Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit" im Jahr 2007. Die Stiftung Gesundheit befragt deshalb regelmäßig die Ärzteschaft in ganz Deutschland, zu welchen ihrer Kollegen sie selbst im Bedarfsfall gehen würden. Das Ergebnis dieser Abfrage bildet die Basis für den Indikator "Medizinische Reputation" im Stärken-Profil. Zudem fließen in diese Komponente weiteren Faktoren ein, wie etwa eine leitende Tätigkeit in einer Fachgesellschaft.
Im Ergebnis werden für die einzelnen Komponenten die Medaillenfarben Gold, Silber und Bronze angezeigt. Damit soll eine grundsätzlich positive Darstellung erzielt werden. Die Einteilung möchten wir Ihnen am Beispiel „Patientenservice“ erläutern: Haben Sie bei Ihrem Eintrag zwischen einem und drei Services Ihrer Praxis angegeben, erhalten Sie den Bronze-Status. Sind neben beispielsweise Hausbesuche, Abend- oder Wochenendsprechstunden und Erinnerungen an Termine noch weitere Services angegeben, erreicht Ihre Praxis die Gold-Anzeige. Verfügt Ihre Praxis in einer Kategorie über gar keine Anzeige ist es möglich, dass diese nicht bewertet wurde bzw. uns keine Rückmeldung Ihrer Praxis vorliegt, z. B. zur Komponente „Qualitätsmanagement“.
Wenn Patienten Ihre Praxis weiterempfehlen, wirkt das viel stärker als jede Zeitungsanzeige. Eine Studie hat ergeben, dass 90 Prozent der Verbraucher auf Empfehlungen von Freunden und Bekannten vertrauen – bei klassischer Werbung sind es weniger als zehn Prozent.
Weisen Sie daher zufriedene Patienten auf die Möglichkeiten von Empfehlungen in Bewertungs-Portalen hin. Im Arzt-Empfehlungspool arbeitet die Stiftung Gesundheit mit mehreren namhaften Portalen zusammen. Gemeinsam erhöhen sie die Anzahl der Bewertungen pro Arzt und steigern so deren Aussagekraft. Die Empfehlungen der Patienten erfolgen durch einen Patienten-Fragebogen, der durch das GESIS Leibniz Institut für Sozialwissenschaften in Mannheim validiert wurde, und fließen dann über die Komponente „Patientenzufriedenheit“ ins Stärken-Profil ein.
Mehr erfahren Sie auch in den FAQ zum Arzt-Empfehlungspool..